Uniformierung und Ausrüstung der deutschen und der französischen Armeen
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Über das Buch
Zwei Bände im Schuber; Hartkarton-Schuber matt laminiert, gesamt 800 Seiten, mehr als 2.500 Farb- und Schwarzweiß-Abbildungen, Format: 29,5 × 26 cm
Die Autoren
Markus Stein & Gerhard Bauer (Band 1)
Louis Delpérier, Laurent Mirouze & Christophe Pommier (Band 2)
Preis
€ 149,90
ISBN
978-3-903341-21-0 (Deutsch)
Gewicht
5,00 kg
Inhalt
Band 1
Im Juli 1870 begann der letzte der sogenannten „Reichseinigungskriege“. Mit Preußen marschierten nicht nur die Truppen der norddeutschen Staaten, sondern von Anfang an die Heere aller anderen deutschen Staaten inklusive der süddeutschen Königreiche. Diese „multinationale“ Streitmacht, zuerst bestehend aus drei Armeen, vermochte es bis September 1870, die gegnerischen kaiserlich-französischen Heere in einer Reihe verlustreicher Schlachten zum Rückzug von den Grenzen zu zwingen und schließlich bei Sedan zu schlagen und in Metz einzuschließen. Nachdem Napoleon III. abgedankt hatte, setzte die am 4. September ausgerufene französische Republik den Kampf fort. Aus einem Krieg der Fürsten wurde ein Völkerkrieg, der vieles vorwegnahm, was mit den Kriegen des 20. Jahrhunderts in Verbindung gebracht wird, darunter Partisanenkämpfe und die Beschießung ziviler Ziele.
Schon vor 1945 begann der Krieg von 1870/71 in Deutschland aus dem öffentlichen Bewusstsein zu verschwinden. Was bis heute blieb, das sind bestenfalls vage Vorstellungen eines bunten, harmlosen Schlachtengetümmels und der Name Otto von Bismarcks. Vergessen sind aber nicht nur die tatsächlichen Leiden der Soldaten beider Seiten und der Zivilbevölkerung, sondern auch das Wissen um das Aussehen der generischen Heere. Im Deutsch-Französischen Krieg kämpften die deutschen Truppen letztmals in Uniformen unterschiedlichen Aussehens und boten damit im Gegenteil zur landläufigen Meinung eben nicht eine „einheitliche“ Armee von Pickelhauben auf. Da die deutschen Truppen auch nach Ende des Krieges ihre Monturen auftrugen, sind in Museen mehr Trophäen aus diesem Krieg überliefert als zeitgenössische deutsche Uniformen und Ausrüstungsstücke.
In diesem Band werden deshalb nicht nur die auf öffentliche und private Sammlungen verteilten Originalstücke zusammengefasst abgebildet und beschrieben. Erstmals entstand ein zusätzlich mit historischen Fotografien, Gemälden und Grafiken reich illustriertes Kompendium zur Organisation und Uniformierung der deutschen Feldarmeen des Krieges von 1870/71. Komplementär dazu liegt ein Werk über die französischen Armeen des Kaiserreichs und der Republik vor.
Band 2
In Frankreich ist der Krieg von 1870/71 seit den beiden Weltkriegen weitgehend in Vergessenheit geraten, wenn auch nicht in demselben Maße wie in Deutschland. Und dies, obwohl es nur wenige Ereignisse in der französischen Geschichte gibt, die ähnlich bedeutsam waren. Unter der Herrschaft Napoleons III. hatte Frankreich ungemein an Macht gewonnen. Um 1860 war es dank des Krimkrieges und des Sardischen Krieges erneut zur stärksten Landstreitmacht in Europa geworden und blieb zudem durch seine global ausgerichteten außereuropäischen Kriege Großbritannien als „Herrscherin über die Meere“ dicht auf den Fersen. Doch dann erklärte dieses blühende, wieder zur dominanten Macht aufgestiegene Land vollkommen leichtfertig Preußen den Krieg und verlor dadurch – für immer – seine Vormachtstellung auf dem Kontinent. In Folge dieser Niederlage konnte sich zudem dauerhaft eine bürgerliche, ländlich geprägte und gemäßigte Republik etablieren, was einen enormen politischen und sozialen Wendepunkt darstellte.
Mit Hilfe zahlreicher, teilweise nur schwer zugänglicher Sammlungen, in denen das reichhaltige kulturelle Erbe bis heute bewahrt wird, möchte dieses Buch die ungeheure Vielfalt der französischen Truppen im Deutsch-Französischen Krieg aufzeigen. Zum einen die Farbenpracht der kaiserlichen Armeen mit der Kaisergarde, den Eliteregimentern und den nordafrikanischen Truppenteilen, die im Sommer 1870 geschlagen wurden. Aber auch das weniger auffällige Erscheinungsbild der Marschregimenter, der Mobil- und Nationalgarden und der Franctireurs, sprich: der Armeen der Nationalen Verteidigung, welche die Kämpfe in der republikanischen Phase des Krieges fortführten. Die hier präsentierten Uniformen, Ausrüstungsgegenstände, Gemälde und zeitgenössischen Aufnahmen vermitteln dem Leser einen guten Einblick in den Alltag und die militärischen Ideale der Soldaten, in die Gedankenwelt jener Epoche und ein Stück weit sicher auch in die nationale Identität.